Die Balkon-Apotheke

Balkon-Apotheke

„Die Natur ist die beste Apotheke!“ (Sebastian Kneipp)

Die Natur beschenkt uns mit einer Fülle von heilkräftigen Pflanzen. Sie stellt fast alles zur Verfügung, was wir benötigen, um gesund zu bleiben oder es wieder zu werden. In Pflanzen steckt so viel Kraft, dass der Name „Heilkräuter“ bzw. „Heilpflanze“ auch wirklich zutrifft. Bei Beschwerden wie Halsschmerzen, Kopfweh oder Magen-Darm-Verstimmungen können Heilkräuter Wunder wirken. Was für frühere Generationen noch selbstverständlich war, gerät heute leider zunehmend in Vergessenheit.

Dabei stellen die Heilpflanzen einen wahren Schatz dar, den es zu bewahren gilt.

Du kannst dir diesen Schatz zunutze machen, indem du verschiedenste Heilkräuter selbst anbaust und für dein gesundheitliches Wohlbefinden nutzt. Dafür reichen schon ein paar Töpfe auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett der Küche.

Keine Sorge, einen grünen Daumen brauchst du nicht (falls du ihn trotzdem hast, umso besser) Die Pflanzen, die ich für dich ausgesucht habe, stellen nur wenig Ansprüche.

Verwende die Heilkräuter möglichst frisch und verwende sie in der Küche. Sie bereichern den Geschmack, verleihen Duft und stecken voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

Die Heilkräuter kannst du bei dem Gärtner deines Vertrauens kaufen.

Zitronenmelisse

Die Zitronenmelisse verwandelt deinen Balkon in ein duftendes Paradies. Sie duftet und schmeckt herrlich nach Zitrone.

Zudem ist die Melisse ein wahres Lebenselixier und Allheilmittel.

Die Pflanze hat eine entspannende Wirkung auf das Nervensystem. Sie wirkt beruhigend, lindert Ängste und hilft bei Schlafstörungen.

Melisse hat eine besondere Affinität zum Verdauungstrakt. Zum einen beruhigt sie einen nervösen Magen, zum anderen lindert sie dank ihrer entkrampfenden und beruhigenden Inhaltsstoffe Krämpfe und Blähungen im Magen-Darm-Bereich.

Die Zitronenmelisse hat ein frisches, zitroniges Aroma, welches gut zu Süßspeisen, Getränken, aber auch zu Salaten und herzhaften Gerichten passt.

Ich empfehle dir Melissen-Tee, aufgrund seines wundervollen Aromas und seiner vielfältigen Heilwirkung:
Du übergießt 3-4 Melissenblätter mit 1 Tasse kochend heißem Wasser und lässt es 10 min. ziehen. Durch ein Sieb abseihen und genießen! 

Die Zitronenmelisse bevorzugt einen sonnigen oder halbsonnigen Standort. Vor dem Winter solltest du die Pflanze komplett zurückschneiden und an einen kalten, aber frostfreien Ort bringen.

Die Zitronenmelisse ist eine Bienenweide und wurde früher gerne vor Bienenstöcken angepflanzt.

Ich möchte dir dringend ans Herz legen, der Zitronenmelisse, in deinem Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank einen Platz zu schaffen, an dem sie sich an in dein Leben wuchern darf. 

Pfefferminze

Die Pfefferminze gehört zu den am meisten verwendeten Heilpflanzen. Sie riecht herrlich erfrischend, schmeckt lecker und wirkt heilend.

Es gibt viele Minzarten, allerdings empfehle ich dir für deine Balkon-Apotheke die echte Pfefferminze. Ihre Heilwirkung ist durch den hohen Gehalt an Menthol besonders stark.

Wenn du die frischen Blätter in die Hand nimmst und daran reibst, kannst du sofort das Menthol riechen. So herrlich erfrischend!

Das Hauptanwendungsgebiet der Pfefferminze ist der Verdauungstrakt, vom Mund über den Rachen bis hin zu Magen und Darm. Die Pfefferminze hat eine erfrischende, verdauungsfördernde und entspannende Wirkung. Sie ist ein hervorragendes Mittel, wenn dir eine Mahlzeit schwer auf dem Magen liegt, dann können dir ihre neutralisierenden Heilkräfte sehr rasch helfen.

Auch bei Kopfschmerzen und Migräne kann Pfefferminztee deine Beschwerden lindern.

Pfefferminze eignet sich auch zur allgemeinen Stärkung, kann Energiereserven auffüllen und Lethargie vertreiben.
Eine Tasse frischer Pfefferminztee ist einfach ein Traum und eignet sich wunderbar zum perfekten Start in den Tag.
Für frischen Pfefferminztee übergießt du einen Teelöffel zerkleinerter Pfefferminzblätter mit 250 ml kochend heißem Wasser, und lässt das Ganze fünf bis acht Minuten ziehen.

Die Pfefferminze ist eine sehr robuste und pflegeleichte Pflanze. Sie lässt sich wunderbar im Topf auf dem Balkon ziehen. Am wohlsten fühlt sie sich im Halbschatten in einer nährstoffhaltigen, guten Pflanzerde. Pfefferminze ist zwar winterhart, aber bei der Pflege im Topf empfehle ich dir einen Winterschutz. Stelle das Pflanzgefäß auf eine isolierende Unterlage und hülle es mit Dämmmaterial ein. Anschließend bedeckst du die Pflanze mit etwas Laub oder Tannenzweigen.

Zitronenmelisse und Pfefferminze sind sehr robust und pflegeleicht.

Echter Salbei

Samtig weich und zart aromatisch! Salbei ist eine Pflanze für alle Sinne.

Ich liebe Salbei. Er ist ein wahrer Allrounder. Im alten Griechenland war man überzeugt, dass Salbei im Garten den Arzt überflüssig mache.

Besonders bekannt ist Salbei für seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung im Mund- und Rachenraum, weswegen er häufig bei Halsschmerzen eingesetzt wird. Beim ersten Kratzen im Hals Mund und Rachen 4mal täglich mit Salbeitee gurgeln.

Für den Tee überbrühst du 3 – 4 Salbeiblätter mit einer Tasse kochend heißem Wasser und lässt es 10 min. ziehen. Anschließend durch ein Sieb abseihen, etwas abkühlen lassen und damit gurgeln.

Zudem regt Salbei die Verdauung an und hemmt die Schweißbildung.

Das Kauen von frischen Salbeiblättern reinigt die Zähne, stärkt das Zahnfleisch und sorgt für frischen Atem.

Salbei ist ein Tonikum, er steigert Kraft und Vitalität.

Salbei ist sehr aromatisch und passt sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Speisen.

Die Pflanze mag einen sonnigen Standort. Salbei solltest du an einen warmen und windgeschützten Platz auf deinem Balkon stellen. Zuviel Feuchtigkeit mag die Pflanze nicht, gieße daher nur sparsam.

Im Winter solltest du deinen Salbei gut einpacken, dazu den Topf mit Jutesäcken oder Vlies umwickeln und die Pflanze von oben mit Reisig oder Tannenzweigen abdecken.

Rosmarin

Rosmarin soll die Gedanken frei und das Herz fröhlich machen.

Rosmarin kannst du wunderbar an einer sonnigen Stelle auf deinem Balkon selbst ziehen. Er ist ein wahrer Sonnenanbeter.

Rosmarin ist sehr einfach durch Stecklinge zu vermehren. Dazu schneidest du einen frischen Rosmarinzweig am unteren Ende schräg an und stellst ihn in ein Glas Wasser, bis sich Wurzeln bilden. Dann kannst du den Steckling in einen Topf pflanzen.

Obwohl Rosmarin in erster Linie als Küchenkraut bekannt ist, hat er auch viel heilende Eigenschaften. Rosmarin ist viel viel mehr, als ein Gewürz für Ofenkartoffeln.

Rosmarin enthält ätherische Öle mit antiseptischen, antibakteriellen und pilztötenden Eigenschaften, die das Immunsystem stärken.

Rosmarin ist ein wundervolles Tonikum für Herz, Gehirn und Nervensystem. Durch eine Verbesserung der Durchblutung des Kopfes, stimuliert die Pflanze das Gehirn und fördert die Konzentration. Sie wird bei Angst, depressiven Verstimmungen und Erschöpfung eingesetzt.

Rosmarin eignet sich wunderbar zur Prävention und Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen. Die Pflanze erhöht die Vitalität, regt die Verdauung an, lindert Blähungen und fördert die Sekretion der Verdauungssäfte.

Zudem ist Rosmarin ein bekanntes Verjüngungsmittel, das den Alterungsprozess verlangsamen soll.

Du kannst Salbei und Rosmarin wunderbar nebeneinander pflanzen, sie mögen sich sehr gerne.

Hinweis!

Die Informationen dieses Artikels können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehe bei ernsthaften, unklaren oder länger anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate!

„Die Natur ist die beste Apotheke!“ (Sebastian Kneipp)

Nutze die Kraft und Fülle der Natur, um gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.

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Viel Spaß und guten Erfolg beim Pflanzen und Ernten!

Bleib gesund!

Alles Liebe,
Sandra